Hilfreiche Vorsichtsmaßnahmen und wichtige Hinweise für den Notfall
Eine vergessene Flasche Abflussreiniger unter der Spüle, ein paar Zigaretten auf dem Couchtisch – und schon ist es passiert: Rund 100.000 Anrufe erhalten die deutschen Giftinformationszentren jährlich von besorgten Eltern, deren Kinder eine möglicherweise giftige Substanz geschluckt haben. Besonders groß ist die Gefahr für Zwei- bis Dreijährige, denn sie erforschen ihre Umwelt auch mit dem Mund. Welche Vorsichtsmaßnahmen Eltern treffen können und was zu tun ist, wenn bei ihrem Kind Vergiftungsverdacht besteht, erklärt Dr. Wolfgang Reuter, Gesundheitsexperte der DKV Deutsche Krankenversicherung.
Kleine Kinder sind voller Entdeckerdrang: Alles, was ihre Neugier anregt, stecken sie sich in den Mund. Dass manche Substanzen schädlich sind, müssen sie noch lernen. „Dabei befindet sich in den meisten Haushalten weit mehr Giftiges als viele Eltern ahnen“, warnt Dr. Wolfgang Reuter, Gesundheitsexperte der DKV Deutsche Krankenversicherung. Ob Wasch- oder Reinigungsmittel, Kosmetikartikel, Lampenöl, Medikamente, Pflanzenteile, Zigaretten oder Alkohol – Gefahren für die Kleinen lauern überall in Haus und Garten. Arzneimittel stellen dabei die größte Gefahr dar: 50 Prozent der mit einer Vergiftung ins Krankenhaus eingelieferten Kleinkinder hatten unbeaufsichtigt Medikamente zu sich genommen. „Die Unfälle können tödlich ausgehen“, so der DKV Gesundheitsexperte. „Umso wichtiger ist, dass gefährliche Substanzen gar nicht erst in die Reichweite von Kinderhänden gelangen.“ Bei Reinigungsmitteln gilt: Am besten, Eltern verzichten auf giftige oder ätzende Chemikalien. Sie sollten kritisch prüfen, ob sie den aggressiven Reiniger wirklich brauchen – denn oft gibt es sanftere Mittel, die den gleichen Zweck erfüllen, aber im Fall des Verschluckens selten lebensgefährliche Folgen haben.
Duftöle, Giftpflanzen, Möbelpolitur
Grundsätzlich müssen Eltern darauf achten, dass weder Putz- und Reinigungsmittel noch Duschgels oder Parfums für ihre Kinder zugänglich sind. Tabletten sollten nie auf dem Nachttisch liegen – Medikamente gehören in ein verschließbares Schränkchen. Auf Öllampen oder Duftöle sollten Eltern kleiner Kinder besser ganz verzichten. Und auch wer Tabak, volle Aschenbecher und Alkohol herumstehen lässt, handelt grob fahrlässig. „Selbst wenn die Eltern in der Nähe sind – oft reicht ein Moment der Unachtsamkeit und schon hat das Kind die Flasche mit der Möbelpolitur in der Hand“, sagt Dr. Wolfgang Reuter. Daher lohnt es sich auch, nur Putzmittel mit kindersicherem Verschluss zu kaufen – und die Kappe zwischen zwei Arbeitsschritten immer zuzudrehen. Eine gute Idee ist, Reiniger mit einem speziellen Bitterzusatz zu verwenden: Dieser Stoff schmeckt so bitter, dass die Kleinen die Flüssigkeit sofort wieder ausspucken. Und solange die Kinder noch klein sind, haben giftige Pflanzen, wie zum Beispiel Engelstrompete oder Blauer Fingerhut im Gartenbeet oder Alpenveilchen im Wohnzimmer, grundsätzlich nichts verloren.
Keinesfalls das Kind zum Erbrechen bringen!
Falls Verdacht besteht, dass das Kind etwas Giftiges verschluckt hat, gilt vor allem: Ruhe bewahren! Wer unüberlegt handelt, riskiert, alles nur noch schlimmer zu machen. „Die Eltern dürfen das Kind keinesfalls zum Erbrechen bringen“, weiß Dr. Wolfgang Reuter. „Sonst können ätzende Substanzen die Speiseröhre verletzen und in die Atemwege gelangen.“ Da bei Vergiftungen jede Sekunde zählt, ist schnelles Handeln wichtig: Bei lebensbedrohlichen Symptomen wie Atemnot, Krämpfen oder Bewusstlosigkeit müssen die Eltern sofort den Notruf 112 alarmieren. Richtig handelt, wer die Reste der verschluckten Substanz aus dem Mund des Kindes entfernt und Erbrochenes dem Arzt gibt, damit dieser das Gift bestimmen kann. Hat das Kind eine Chemikalie getrunken, sollten die Eltern die Flasche zur Hand haben. „Als Sofortmaßnahme ist es sinnvoll, dem Kind etwas zu trinken zu geben“, rät der DKV Experte. „Am besten stilles Wasser oder Tee. Keine Milch, sie kann die Aufnahme des Gifts sogar beschleunigen. Auch kohlensäurehaltige Getränke oder Kochsalzlösung sind hier eher schädlich.“ Aber: Hat das Kind versehentlich Spülmittel getrunken, also eine Substanz, die Schaum bildet, darf es anschließend auf keinen Fall etwas trinken! Denn dann bildet sich vermehrt Schaum. Im Zweifel können die Eltern den Giftnotruf kontaktieren und sich zum weiteren Vorgehen beraten lassen. Der Tipp der DKV: die Nummer vorsorglich neben dem Telefon bereithalten. Eine Liste der regionalen Giftnotrufe bietet das Giftinformationszentrum-Nord der Universitätsmedizin Göttingen unter www.giz-nord.de.
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Kurzfassung:
Vorsicht: Vergiftungsgefahr im Haushalt!
Vorsichtsmaßnahmen für Kinder und Notfall-Tipps von Dr. Wolfgang Reuter, Gesundheitsexperte der DKV Deutsche Krankenversicherung
– Vorsichtsmaßnahmen im Haushalt
-Nur Reinigungsmittel ohne giftige und ätzende Chemikalien verwenden
-Putz- und Reinigungsmittel, Duschgels und Parfums außer Reichweite von Kinderhänden aufbewahren
-Medikamente sicher in einem verschließbaren Schränkchen verwahren
-Öllampen und Duftöle vermeiden
-Nie Alkohol oder Tabak offen stehen lassen
– Was hilft in einem Notfall?
-Notruf 112 sofort alarmieren bei Atemnot, Krämpfen oder Bewusstlosigkeit
-Regionalen Giftnotruf kontaktieren
-Kein Erbrechen erzwingen
-Mund von Resten der verschluckten Substanz und Erbrochenem befreien
-Sofortmaßnahme: Stilles Wasser oder Tee verabreichen (nicht bei Spülmittel)
-Niemals Milch, kohlensäurehaltige Getränke oder Kochsalzlösung zu trinken geben
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