SchülerInnen können jetzt bereits selbst wissenschaftliche Pionierarbeit leisten – dank des Studiums für Molekulare Biotechnologie der FH Campus Wien. Denn dieses entwickelt gemeinsam mit den Jugendlichen erstmals ein systembiologisches Modell zur Analyse des Wnt-Signalwegs der Zelle, der mit vielen Krankheiten eng verknüpft ist. Durch Zellkulturexperimente und Computersimulation werden die SchülerInnen Wissenschaft hautnah erleben. Gestartet wurde das Projekt auf Eigeninitiative der Fachhochschule FH Campus Wien.
Typische JungforscherInnen müssen heutzutage nicht mehr jahrelang studiert und zumindest ein Alter von 30 Jahren erreicht haben. Denn die Laborluft kann schon viel früher geschnuppert werden, wie ein jetzt angelaufenes Projekt des Studiums Molekulare Biotechnologie der FH Campus Wien zeigt. Dieses soll SchülerInnen des GRG3 Hagenmüllergasse ermöglichen, aktiv an einem echten Forschungsprojekt teilzunehmen und den ganzen Projektablauf – vom Experiment über die Ergebnisanalyse bis hin zur wissenschaftlichen Publikation – hautnah zu erleben.
Geforscht wird an dem für die Humanmedizin bedeutsamen Wnt-Signalweg der Zelle, für den ein bisher nicht verfügbares quantitatives Analysemodell entwickelt wird. Durch das einzigartige Erlebnis, im Labor selbst neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu generieren, sollen die Jugendlichen früh mit der Wissenschaft vertraut – und von dieser auch begeistert werden. Diese Begeisterung bei Jugendlichen zu wecken ist es auch, warum die FH das Projekt für Molekulare Biotechnologie spontan auf eigene Kosten gestartet hat, nachdem dieses im Rahmen des Sparkling Science Programmes des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung nicht berücksichtigt wurde.
Von SchülerIn zu SchülerIn
Bereits in den soeben vergangenen Sommerferien hatten fünf SchülerInnen die Möglichkeit den Forschungsbetrieb im Rahmen eines Ferialpraktikums an der FH am Campus Vienna Biocenter intensiv kennenzulernen. Dr. Thomas Czerny, Leiter des FH-Forschungsteams, dazu: „Bei den Gesprächen mit unserer Partnerschule wurde rasch klar, dass großes Interesse der SchülerInnen besteht. Nach der Absage durch das Bundesministerium wollten wir die SchülerInnen nicht enttäuschen und haben mit den Ferialpraktika begonnen. Ein voller Erfolg – die SchülerInnen waren mit großer Begeisterung bei der Sache. Die erste Projektphase finanzieren wir selbst – ich hoffe nun für die SchülerInnen, dass wir Unterstützung für die weitere Finanzierung vom Ministerium bewilligt bekommen.“
Ab dem Schulstart werden die bereits erfahrenen FerialpraktikantInnen ihre SchulkollegInnen aus dem neu gegründeten Wahlpflichtfach „Science“ in Kleingruppen in den Forschungsalltag einführen. Mit der Unterstützung des FH-Forschungsteams werden dann gemeinsam Experimente ausgeführt, ausgewertet und neue Tests geplant. Die SchülerInnen geben ihr Wissen – und damit auch ihre Begeisterung – ohne belehrenden Charakter direkt an ihre MitschülerInnen weiter. Diese direkte Wissensweitergabe ist für Dr. Czerny der Kernpunkt des Konzepts: „Kaum jemand hat eine Vorstellung, wie Forschung wirklich funktioniert, die SchülerInnen können ihre Erfahrungen im Labor aber am Besten selbst weitergeben.“
Zudem sind Exkursionen geplant um den SchülerInnen zu zeigen, was sonst noch zum Alltag einer ForscherIn gehört. Dazu zählt der Besuch von Vorlesungen oder wissenschaftlichen Vorträgen, die zum Forschungsthema passen, oder einer Bibliothek, wo gezeigt wird, wie man mit wissenschaftlicher Literatur und Datenbanken umgeht. All die Erfahrung und das Wissen, die die älteren SchülerInnen hier sammeln, werden sie in Folge auch an jüngere KollegInnen aus der fünften Klasse weitergeben und für diese eine Einführung in Wissenschaft und Forschung gestalten. Auch hier kommt das Prinzip der direkten Wissensweitergabe der SchülerInnen untereinander zur Anwendung.
Fisch mal anders
Gewinner bei diesem Projekt sind jedoch nicht nur die SchülerInnen, sondern auch die Wissenschaft. Denn die SchülerInnen sollen ein quantitatives Modell für den Wnt-Signalweg der Zelle etablieren, der für Regulationsprozesse, im gesunden wie im kranken Körper, von großer Bedeutung ist – nicht zuletzt auch für die Krebsentstehung. Dieses Modell wird zunächst in Zellkulturexperimenten zusammen mit computerunterstützten Simulationen entwickelt. Anschließend werden die erarbeiteten Modelle in vivo anhand von Fischembryonen überprüft.
Durch das Projekt sollen die Jugendlichen Verständnis und Interesse an den heute immer wichtiger werdenden Bereichen Biotechnologie und Biomedizin entwickeln, wie Prof. (FH) Bea Kuen-Krismer, Leiterin des Studiums Molekulare Biotechnologie ausführt: „Anhand der Laborexperimente vermitteln wir den Jugendlichen Grundkenntnisse der Biowissenschaften und zeigen wie in der Forschung gearbeitet wird. So werden die Schüler und Schülerinnen nicht nur von der Wissenschaft lernen, sondern diese tatsächlich erleben.“ Nicht zuletzt sollen die SchülerInnen auch in den letzten und vielleicht wichtigsten Schritt in der Forschung aktiv eingebunden werden: die Publikation der Ergebnisse in einem wissenschaftlichen Journal.
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