Pflegende Angehörige haben oft Burnout
Osnabrück (news4today) – Immer mehr pflegende Familienangehörige leiden an Burnout. Viele Familien können sich eine zeitintensive externe Pflege nicht leisten. Wie vermeidet man in einer solchen Situation den finanziellen Absturz?
Burnout bezeichnet die physische und psychische Totalerschöpfung. Der Betroffene ist schlichtweg ausgebrannt. Folgeerkrankungen sind zum Beispiel Schlafstörungen, Beeinträchtigungen des Immunsystems, multiple Schmerzempfindungen sowie Depressionen bis hin zur Suizid-Gefahr. Burnout-Betroffene sind immer häufiger auch in den Pflegeberufen anzutreffen. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Überforderung und Zeitdruck, fehlende Reflexionsmöglichkeiten, kein Lob und wenig Rückzugsmöglichkeiten sind typische Auslöser von Burnout. Das kann auch pflegende Angehörige in der eigenen Familie treffen, wenn sie dem Pflegedruck für einen nahen Angehörigen über einen längeren Zeitraum ohne Entlastung ausgesetzt sind.
Die Folgen sind oft fatal. Zunächst schafft der oder die pflegende Angehörige seine selbst übernommenen pflegerischen Aufgaben nicht mehr. Der Gesundheitszustand verschlechtert sich gleichermaßen wie der pflegerische Zustand des zu betreuenden Angehörigen. Da ist der Zusammenbruch der häuslichen Pflegesituation oft vorprogrammiert.
Dies kann in der Folge auch zum finanziellen Kollaps führen. Denn richtig versichert sind in solchen Fällen nur Wenige, weiß auch der Krankenversicherungsexperte bei AWD in Osnabrück, Oliver Bruns: „Wenn zum Beispiel ein Kind die Eltern pflegt, muss in einer permanenten Pflegesituation mit erheblichen Einkommensverlusten bei dem Pflegenden gerechnet werden. Fällt nun der Pflegende auch noch wegen Burnouts aus, ist das Elend oft groß, wenn dann keine finanziellen Reserven mehr für permanente externe Pflegeunterstützung vorhanden sind“, so der Krankenversicherungsexperte aus Osnabrück. Oliver Bruns: „Gerade Leute mittleren Alters zwischen 30 und 50 Jahren sind mittlerweile sensibilisiert für Themen wie private Pflegekostenversicherung, Pflegerentenversicherung und Pflegetagegeldversicherung. Hier muss der erfahrene Berater Aufklärungsarbeit leisten. Die passende Zusatzversicherung muss dabei exakt auf die finanziellen Anforderungen der zu erwartenden Situation und die finanziellen Möglichkeiten im jeweiligen Haushalt angepasst werden.“
Und der Krankenversicherungsexperte bei AWD ergänzt: „Die psychischen Belastungen pflegender Angehöriger dürfen nicht unter den Tisch gekehrt werden. Fallen pflegende Angehörige wegen Burnout aus, ohne vorher rechtzeitig den zu betreuenden Angehörigen finanziell ausreichend abgesichert zu haben, ist der finanzielle Absturz oft vorprogrammiert.“
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