Mit 63 meist großformatigen Werken und 82 Arbeiten auf Papier widmet der ZeitOrt Kunstmuseum Wolfsburg dem Künstler Frank Stella vom 8.9. 2012 bis 20.1.2013 die größte Retrospektive.
Heroe der amerikanischen Malerei oder der bescheidene Mensch
Stella gilt als einer der letzten lebenden Heroen der amerikanischen Malerei der 50er und 60er Jahre, der Zeit also, in der die amerikanische Kunst zu ihrer eigentlichen Identität und zu ihrem historischen Höhepunkt fand, so der offizielle Pressetext. Stella selbst ist ein natürlicher, bescheidener Mensch und sieht sich nicht als Heroe. Der 75-jährige braucht beim Pressetermin ein paar Minuten um aufzutauen und pariert gestochen formulierte Fragen zunächst lächelnd mit „well, that issue is tricky!“. Die ausführlichen Antworten folgen einerseits aus profundem Wissen seiner Studienzeiten, andererseits aus den Lebenserfahrungen eines seit Jahrzehnten erfolgreichen Künstlers. Im Gegensatz zu Jeff Koons hat Stella seinen Erfolg nicht geplant – es ist ihm eine Herzensangelegenheit, Kunst zu machen. Schon früh setzte er dazu Computer ein – und übrigens auch Programme und Verfahren, die im Design und moderner Automobile benutzt werden. Beispielhaft ergreift er eine Limoflasche und beschreibt, wie man sie erfühlen und dann auch nachbilden könne. Im ZeitOrt Kunstmuseum Wolfsburg findet Frank Stella mehr als hervorragende räumliche Möglichkeiten zur Präsentation seiner Werke. Es liegt für ihn in einer kreativen Region, in der dauerhaft die Zukunft gestaltet wird.
Vom Minimalismus zum Maximalismus in die 2,7. Dimension
Ausgehend von seinen minimalistischen Black Paintings wuchs Stellas Kunst mehr und mehr in die zweite, zuweilen auch in die dritte Dimension – wie eine fast begehbare, fraktale Skulptur in der Ausstellung und Architekturstudien zeigen. Der Künstler selbst spricht verschmitzt von 2,7. Dimension und zeigt die interessante Verbindung der Ausstellung „Ornament. Ausblick auf die Moderne. Ornamentgrafik von Dürer bis Piranesi“ zu seinen Werken auf. Die von Stella gewünschte Verschränkung beider Ausstellungen ist gut gelungen und zeigt die ganze Faszination der raumbildenden Kraft des Ornaments.
Umfangreiches Begleitprogramm
Das Team vom ZeitOrt Kunstmuseum Wolfsburg hat ein umfangreiches Begleitprogram aufgebaut, das auch Arbeitstreffen mit Frank Stella für verschiedene Interessengruppen beinhaltet. Das komplette Programm und alle Informationen zur Frank Stella Retrospektive gibt es auf www.ZeitOrte.de
Mehr Tipps in Sachen Kunst und Kultur
Ideen für Wochenendreisen mit Kunst, Kultur und mehr in sechs Epochen von der Urzeit bis zur Zukunft hat das Team der ZeitOrte ausgearbeitet.
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