HCI Shipping Select XVIII: Anleger des Zielfonds MS „Mark Twain“ stimmen über Sanierungskonzept ab

Nach Veröffentlichung des Sanierungskonzepts des Insolvenz bedrohten HCI Shipping Select XVIII Zielfonds MS „Mark Twain“ drohen den 510 Fondsgesellschaftern hohe Kapitaleinschnitte

HCI Shipping Select XVIII: Anleger des Zielfonds MS "Mark Twain" stimmen über Sanierungskonzept ab

Rechtsgebiete: Bankrecht und Kapitalmarktrecht, Bankrecht und Kapitalmarktrecht
Rechtstipp vom 16.11.2012
Anleger geschlossener Schiffsbeteiligungen kommen auch im vorletzten Monat des laufenden Jahres nicht zur Ruhe. Immer häufiger werden die Anleger zwecks Rettung der Insolvenz bedrohten Schiffsgesellschaften seitens der jeweiligen Fondsgesellschaften zu Nachschusszahlungen aufgefordert. Aktuell betroffen: Die 510 Anleger des HCI Shipping Select XVIII Zielfonds MS „Mark Twain“. Wie das Fondstelegramm und die Fondszeitung in deren aktuellen Ausgaben berichten sollen, die HCI MS „Mark Twain“ Anleger zur Rettung des Insolvenz bedrohten Fondsschiffes einem seitens der HCI Fondsgeschäftsführung unterbreiteten Sanierungskonzept die Zustimmung erteilen.

HCI Shipping Select XVIII: Investition in vier Containerschiffe

Wie der jüngsten Leistungsbilanz zu entnehmen ist, hatte HCI den Dachfonds HCI Shipping Select XVIII 2006 mit einem Investitionsvolumen in Höhe von $ 220.990.000,00 am Markt platziert. An dem in insgesamt vier Containerschiffe – MS „Hammonia Emden“, MS „Hammonia Husum“, MS „Allise“ und MS „Mark Twain“- investierenden Dachfonds hatten sich seinerzeit 510 Anleger mit einem Eigenkapital in Höhe von $ 72.200.000,- beteiligt.
Der Fremdkapitalanteil lag laut www.zweitmarkt.de zum Zeitpunkt der Erstemission bei $ 148.790.000,00.

HCI Shipping Select XVIII: Zielfonds MS „Mark Twain“gerät 2009 in Schräglage

Laut HCI Leistungsbilanz 2010 konnte der bis 2008 noch über den Prospekterwartungen liegende HCI Zielfonds MS „Mark Twain“ infolge rückläufiger Charter- und Poolraten und damit einhergehender Ertragseinbußen ab dem Jahr 2009 die laufenden Tilgungsdienste nicht mehr erbringen. Nur infolge einer seitens der Gläubigerbank gestatteten Verrechnung mit bereits zuvor geleisteten Sondertilgungen gelang es dem unter Plan fahrenden HCI Zielfonds MS „Mark Twain“ sich in den Folgejahren wirtschaftlich über Wasser zu halten.

Finanzierungskonzept des HCI Zielfonds MS „Mark Twain“sieht Nachschusszahlungen in Höhe von $ 2,6 Millionen vor

Wie das Fondstelegramm in dessen jüngsten Ausgabe berichtet, umfasst das den 510 HCI Shipping Select XVIII Fondsanlegern nun zur Abstimmung vorgelegte Finanzierungskonzept eine seitens der HCI Gesellschafter zu erbringende Kapitalerhöhung in Höhe von $ 2,6 Millionen. Im Gegenzug wird sich laut Fondstelegramm Informationen die Gläubigerbank bereit erklären, dem Zielfonds MS „Mark Twain“ Tilgungszahlungen in Höhe von $ 2,7 Millionen zu stunden.
Für den Fall, dass das Finanzierungskonzept scheitern sollte, empfiehlt die HCI Shipping Select XVIII Geschäftsführung laut Fondstelegramm Informationen den Fondsgesellschaftern einem Vorratsbeschluss über den Verkauf des HCI Fondsschiffes MS „Mark Twain“ die Zustimmung zu erteilen.

HCI Shipping Select XVIII müssen sich auf Kapitaleinschnitte einstellen

Unabhängig davon, wie sich die Anleger des HCI Shipping Select XVIII entscheiden, stellt sich die bisherige Entwicklung ihrer Beteiligung am Dachfonds HCI Shipping Select XVIII alles andere als zufrieden stellend dar: So haben die 510 HCI Shipping Select XVIII Fondsanleger laut Angaben des Portals www.zweitmarkt.de bis dato noch keinerlei Ausschüttungen erhalten. Wie dem Onlineportal zweitmarkt.de gleichfalls zu entnehmen, lag der letzte Kurs ihrer Fondsbeteiligung am HCI Shipping Select XVIII bei gerade noch 12,5 % (Stand: 6.11.2012).

HCI Schiffsfonds Anleger nicht schutzlos gestellt

Betroffene HCI Schiffsfonds-Anleger sollten sich mit deren Situation nicht abfinden, sondern umgehend den Rat eines auf Bank- und Kapitalanlagerechts spezialisierten Rechtsanwalts suchen.
Sollten betroffene HCI – Schiffsfonds-Anleger von ihrem Anlageberater oder von ihrer Bank nicht umfassend über die Risiken einer Beteiligung an einem Schiffsfonds aufgeklärt worden sein, so bestehen möglicherweise Schadensersatzansprüche. Des Weiteren kommt für die Anleger von Schiffsfonds in Betracht, gegen die Initiatoren der Fonds und gegen den Vertrieb Schadensersatzansprüche geltend zu machen. Die Schadensersatzansprüche können sich zum einen aus Prospekthaftung, zum anderen aufgrund Falschberatung ergeben.

Vertrieb von Schiffsfonds oftmals über Banken und Sparkassen

Recherchen unserer Kanzlei zufolge wurden viele der derzeit notleidend gewordenen geschlossenen Schiffsfonds über Banken und Sparkassen vertrieben. Dabei wurden diese Schiffsfonds-Beteiligungen oftmals als besonders sichere Anlage empfohlen. Auf Risiken wie Totalverlust wurde regelmäßig nicht hingewiesen. Auch wurde die Höhe der weichen Kosten in den Beratungsgesprächen in der Regel nicht bzw. nicht ausreichend offengelegt. Aufgrund der kickback-Rechtsprechung des Bundesgerichthofes bestehen deshalb gute Chancen für die Schiffsfonds-Anleger, Schadensersatzansprüche geltend zu machen.

Was können betroffene HCI Shipping Select XVIII Anleger jetzt tun?

Betroffene Anlegern des HCI Schiffsfonds Shipping Select XVIII wird geraten, ihre in Betracht kommenden Ansprüche durch einen auf Anlegerschutz spezialisierten Rechtsanwalt prüfen zu lassen.

Die Esslinger Kanzlei Hänssler & Häcker-Hollmnann hat sich seit ihrer Gründung auf die Rechtsberatung in den Bereichen Immobilien-, Kapitalanlage- und Bankrecht spezialisiert.
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