Musik entdecken mittels Hörimplantat:

Frankfurter Musiker veranstalten Workshop für CI-Patienten der Uni-Klinik

Musik entdecken  mittels Hörimplantat:

(NL/4167497538) Das Cochlea-Implantat (CI), eine Innenohr-Prothese, ermöglicht es Kindern und Erwachsenen mit hochgradigem Hörverlust bis völliger Taubheit zu hören und Sprache zu verstehen. Doch mit einem CI auch Musik erleben und genießen zu können, gilt immer noch als eine besondere Herausforderung. Die Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde am Klinikum der Universität Frankfurt beschreitet hier neue Wege. In Kooperation mit der Oper Frankfurt und in Zusammenarbeit mit dem Diplom-Pädagogen Sascha Roder lud die Klinik ihre CI-Patienten aktuell zu einem Musik-Workshop ein. Im Probensaal der Oper stellten drei renommierte Musiker des hauseigenen Orchesters ihre Instrumente vor und beantworteten die Fragen der zahlreich erschienenen Workshop-Besucher. Unterstützt wurde die Veranstaltung von Cochlear Deutschland mit der Initiative Ich will hören! als Sponsor. Ihr Engagement ist Teil einer langfristig angelegten Projekt-Reihe, die sich dem Hören und dem Erleben von Musik mit Cochlea-Implantaten widmet.

Einen Nachmittag lang stellten der Geiger Sebastian Deutscher, die Klarinettistin Diemut Schneider und die Pianistin Maria Helena Ollikainen den zirka 30 Workshop-Teilnehmern ihre Instrumente vor. Jeder der drei Solisten spielte dabei kurze, einfach strukturierte Musik-Stücke von bekannten Komponisten wie Bach, Mozart, Schubert oder Richard Strauss. Demonstriert wurde zudem das klangliche Spektrum des jeweiligen Instrumentes. Workshop-Teilnehmer und Musiker tauschten sich über die individuelle Musik-Wahrnehmung mit dem Cochlea-Implantat aus.

Darüber hinaus gab es lebendige und sehr informative Einblicke in die Welt der klassischen Musik und des Instrumentenspiels. – Klingt eine Stradivari wirklich besser als jede Geige aus heutiger Zeit? Warum ist das Rohrblatt im Mundstück der Klarinette so entscheidend für ihren Klang? Wie hört sich ein Klavier an, wenn zwischen den angeschlagenen Saiten Radiergummis positioniert werden? Viele Fragen wurden gestellt bzw. beantwortet. Abschließend spielten die drei Musiker mehrere kurze Stücke gemeinsam.

Musik hat wichtigen Stellenwert innerhalb der Rehabilitation von CI-Trägern

Die Resonanz der Teilnehmer auf diese neuartige und rundum gelungene Veranstaltung fiel äußerst positiv aus. Es ist sehr interessant für mich, das alles zu erleben, meinte beispielsweise Oliver Hupka aus Hemsbach. Ich wurde im Oktober 2012 beidseitig mit CI versorgt und habe innerhalb kürzester Zeit auch das Musikhören lieben gelernt. Ich habe früher gut gehört. Aber ich muss sagen, dass ich durch das CI, durch die hohen Töne, wirklichen Mehrwert gewonnen habe. Das wird mir auch heute auf der Veranstaltung wieder bewusst

Ich bin ganz begeistert von der Veranstaltung, meinte auch Besucherin Ingrid Kratz, Leiterin der CI-Selbsthilfegruppe Frankfurt. Ich war früher selbst viele Jahre im Figural-Chor des Hessischen Rundfunks. Durch meinen Hörverlust habe ich Abstand zur Musik bekommen. Doch dadurch, dass ich jetzt mit den CIs wieder so gut höre, komme ich wieder mit Künstlern zusammen. Ich setze wieder da an, wo ich eigentlich aufgehört hatte. – Und ich möchte gerne, dass noch öfter solche Veranstaltungen stattfinden.

Den Stellenwert von Musik innerhalb der Rehabilitation von Patienten mit Cochlea-Implantat unterstrich Professor Dr. Timo Stöver, Direktor der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde am Klinikum der Universität Frankfurt: Musik-Projekte sind eine hervorragende Möglichkeit, Cochlea-Implantat-Patienten an das neue Hören und damit an die Herausforderungen des Alltags heranzuführen, so der bekannte Mediziner. Musikhören sollte ein wesentlicher Bestandteil des Hörenlernens mit dem Cochlea-Implantat sein. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass gerade das Musikhören auch das Sprachverstehen und damit das Hören mit dem CI im Alltag deutlich verbessert. Ich freue mich, mit der Oper in Frankfurt zusammen ein gemeinsames Projekt auf den Weg zu bringen, das Patienten diese Möglichkeit eröffnet.

Initiative Ich will hören!: Unterstützung des Frankfurter Workshops ist Teil einer langfristigen Projekt-Reihe zum Hören und Erleben von Musik mit dem CI

Unterstützt wurde die Veranstaltung durch Cochlear Deutschland mit der Initiative Ich will hören!. Deren Engagement ist Teil einer langfristig angelegten Projekt-Reihe, die sich dem Hören und dem Erleben von Musik mittels Cochlea-Implantat widmet. Bis zum Sommer des kommenden Jahres wird die Initiative in mehreren bundesdeutschen Großstädten eine ganze Reihe unterschiedlicher Aktivitäten unterstützen bzw. selbst organisieren. Unterstützt wird auch ein weiterer Workshop in Frankfurt, der Mitte Juni ebenfalls auf Initiative der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde am Klinikum der Universität Frankfurt stattfinden wird. Ziel ist es, sowohl erwachsenen CI-Trägern als auch Kindern und jugendlichen CI-Trägern zu neuen Erfahrungen im Umgang mit Musik zu verhelfen.

Das Hören und das Erleben von Musik ist für viele hörgeschädigte Menschen mit einem Cochlea-Implantat eine ganz besondere Herausforderung, so Frederec Lau von Cochlear Deutschland. Es gibt jedoch schon heute zahlreiche CI-Träger, die ihren individuellen Zugang zur Musik gefunden haben, die Musik erleben und genießen können, die tanzen, ein Instrument erlernen, durch die Musik sehr viel Lebensfreude erfahren. Mit unserer Projekt-Reihe wollen wir aufzeigen, welche vielfältigen Angebote Menschen mit Hörschädigung eine Teilhabe an der Welt der Musik eröffnen können.

Weitere Informationen zu Cochlear Deutschland finden Sie unter www.cochlear.de.

Ich will hören! das ist der Name einer Initiative, die sowohl über Möglichkeiten der Hörverbesserung bei hochgradigem Hörverlust bis hin zur völligen Taubheit informiert, als auch über Hör-Implantate, die denjenigen Menschen helfen können, denen Hörgeräte keine ausreichende Verständigung ermöglichen. Im Rahmen der Initiative Ich will hören finden regelmäßig Informationsveranstaltungen für Betroffene, Angehörige und Freunde in verschiedenen Regionen statt. Weitere Informationen finden Sie unter www.ich-will-hoeren.de. Gestartet wurde diese Initiative von Cochlear Deutschland.

Die Firma Cochlear ist weltweiter Marktführer für die Entwicklung und Herstellung von Cochlea-Implantaten (CI). Die bahnbrechende Technologie dieser CI-Systeme ermöglicht es Kindern und Erwachsenen mit hochgradigem Hörverlust bis völliger Taubheit wieder zu hören. Darüber hinaus entwickelt und vermarktet das Unternehmen weitere implantierbare Hörlösungen für verschiedene Arten des Hörverlustes.

Seit über 30 Jahren führt Cochlear die Forschungsarbeit des australischen Medizin-Professors Graeme Clark, dem Erfinder des mehrkanaligen Cochlea-Implantats, fort und bietet CI-Systeme inzwischen in mehr als 100 Ländern an. Die Hörlösungen von Cochlear haben bis heute über eine Viertelmillion Menschen wieder näher an ihre Familien und Freunde herangeführt. Dabei garantiert Cochlear allen Nutzern seiner Produkte eine lebenslange Partnerschaft mit Aktualisierungen und Weiterentwicklungen der Technologien.

Die branchenweit größten Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie kontinuierliche Zusammenarbeit mit international führenden Forschern und Experten sichert Cochlear seine Spitzenposition in der Wissenschaft des Hörens. Das Unternehmen beschäftigt derzeit weltweit über 2.500 Mitarbeiter. Sitz der deutschen Niederlassung von Cochlear ist Hannover. Weitere Informationen unter www.cochlear.de.

Das Cochlea-Implantat wird unter die Kopfhaut des Patienten eingesetzt und reicht bis in dessen Innenohr. Es wandelt gesprochene Worte und andere akustische Signale in elektrische Impulse um. Durch diese Impulse wird der Hörnerv stimuliert, der sich in der Hörschnecke, der so genannten Cochlea, befindet. Zu jedem CI gehört außerdem ein Soundprozessor mit Sendespule, der wie ein Hörgerät hinterm Ohr getragen wird. Gehörlos geborenen Kindern sowie hochgradig hörgeschädigten Kindern und Erwachsenen eröffnet das CI den Zugang zur Welt des Hörens und der gesprochenen Worte.

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