Längsnaht-geschweißte Edelstahlrohre für hohe Belastungen: Feuerprobe für Energieleitungen in der Bahntechnik bestanden
Die geschweißten Rohre des Schoeller Werks haben die Abnahmetests für Energieleitungen in der Bahntechnik erfolgreich absolviert. Mit den Rohren spart der Auftraggeber bei gleicher Festigkeit rund 50 Prozent Kosten. Die ersten Lieferungen im Rahmen eines langfristig angelegten Vertrages sind für Anfang 2014 vorgesehen.
Das Schoeller Werk hat kürzlich einen ersten Auftrag für längsnaht-geschweißte Rohre für Energieleitungen für Züge erhalten. Die Leitungen wurden bisher ausschließlich aus nahtlosen Rohren hergestellt. Da die Preise für die längsnaht-geschweißten Rohre deutlich günstiger und die Lieferzeiten erheblich kürzer sind, stellt der Auftraggeber seine Energieleitungen für Bremssysteme vollständig auf geschweißte Rohre um.
Mit umfangreichen Tests beim Auftraggeber, für die das Schoeller Werk fünf km Musterrohre geliefert hatte, hatte der Hersteller aus Hellenthal nachgewiesen, dass längsnaht-geschweißte Rohre den nahtlosen in Bezug auf die mechanischen Eigenschaften und die Oberflächenqualität ebenbürtig sind. Das Resultat ist ein auf mehrere Jahre angelegter Liefervertrag.
Da die Bremsleitungen sicherheitsrelevant sind, hatte der Kunde enge Spezifikationen in Bezug auf die mechanischen und chemischen Eigenschaften, die Toleranzen und die Qualität der Oberfläche vorgegeben, die Schoeller ausnahmslos einhält.
Die Rohre bestehen aus dem gleichen Werkstoff wie die vorher verwendeten: 1.4301 mit einem höherem Nickelgehalt. Da der Schweißfaktor v 1,0 beträgt, erzielen die Rohre der Schoeller Werke bei identischen Abmessungen die gleiche Festigkeit wie nahtlos gefertigte.
Der Lieferumfang umfasst zehn verschiedene Abmessungen mit Außendurchmessern zwischen 6 und 28 mm. Schoeller ist einer der wenigen Hersteller, die das gesamte Spektrum im eigenen Werk herstellen können. So bekommt der Kunde alle Produkte, die er benötigt, aus einer Hand – und „made in Germany“.
Stefan Brilling, der Bereichsleiter Vertrieb-Industrie des Schoeller Werkes, sieht deutliche Kostenvorteile für seine Kunden: „Nahtlose Rohre sind bei vielen Konstrukteuren immer noch heilige Kühe. Dabei haben sich unsere längsnaht-geschweißten Rohre in vielen – auch sehr anspruchsvollen und sicherheitsrelevanten – Anwendungen bewährt. Aber der neue Auftrag spricht für sich: Unsere Rohre erfordern aufgrund des Schweißfaktors von 1,0 keine konstruktiven Änderungen. Sie haben bei identischen Abmessungen die gleiche Festigkeit, sind aber erheblich preiswerter.“
Das Schoeller Werk auf der Tube 2014 in Düsseldorf:
Halle 03 Stand 03/G03
Über das Schoeller Werk
Die Schoeller Werk GmbH & Co. KG ist einer der führenden Hersteller von geschweißten Edelstahlrohren mit Sitz in Hellenthal, Eifel. Mit knapp 900 Mitarbeitern produziert das Werk an 100 Schweißstraßen jährlich rund 100 Millionen Meter Edelstahlrohre für den Einsatz in den verschiedensten Bereichen wie der Haushalts- und Medizintechnik, der Automobilindustrie, der Kraftwerkstechnik sowie für Meerwasserentsalzungsanlagen und Offshore-Anwendungen.
Seit der Gründung 1827 am heutigen Standort in Hellenthal befindet sich das Werk in Familienbesitz. Aber schon im Jahr 1550 erwarb einer der Vorfahren, Joris Schoeller, erste Anteile an einem herzoglichen Eisenwerk in Gemünd. Das unternehmerische Handeln stand schon immer im Zeichen der Innovation. Als Vorreiter betrieb das Schoeller Werk schon Mitte des 19. Jahrhunderts die automatische Produktion von Nägeln und Nieten aus Draht. Fast 100 Jahre später, 1959, nimmt das Hellenthaler Werk den Betrieb von Rohrschweißstraßen zur Herstellung längsnahtgeschweißter, nicht rostender Edelstahlrohre im Wolfram-Inertgas-Schweißverfahren (WIG) auf.
Seit 1965 produziert das Schoeller Werk WIG-geschweißte Rohre aus austenitischen Cr/Ni-Stählen mit einem Schweißnahtfaktor von 1,0. Damit ist die Schweißnaht dem Grundwerkstoff gleichwertig und das Schoeller Werk wiederum als Pionier weit vorne.
Kontakt
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