WHO-Ziel der Masernausrottung in Deutschland erneut verfehlt
(Mynewsdesk) Das große Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Masern bis zum Jahr 2015 in Europa zu eliminieren, ist nicht gelungen. Ganz im Gegenteil: Die Masern-Fälle in der europäischen Region der WHO sind von 2007 (7.073 Fälle) bis 2013 (31.685 Fälle) um 348 % angestiegen – von einer Ausrottung ist man also weit entfernt. (1) Dies liegt an den nach wie vor hohen Impflücken in der Bevölkerung. Auch Deutschland schaffte es trotz hoher medizinischer Standards noch nicht, eine ausreichende Durchimpfungsrate von 95 % zu erzielen. An der klassischen „Kinderkrankheit“ Masern erkranken in den letzten Jahren zunehmend auch junge Erwachsene.
Beginn des Kampfs gegen Masern
Bereits im Jahr 1974 wurde von der WHO ein Impfprogramm, das „Expanded Programme on Immunization“ (EPI), eingeführt, das eine Empfehlung von sechs Impfungen, darunter die Impfung gegen Masern beinhaltete. (2) Ein konkreter Plan mit dem Ziel der Masern-Elimination in der WHO-Region Europa wurde 2002 entwickelt. Ziel war zunächst die Masern-Elimination bis zum Jahr 2010, was nicht erreicht und auf 2015 verschoben wurde. (3) Dennoch wurden weltweit durch eine gute Masern-Impfstrategie große Fortschritte im Kampf gegen diese tödliche Erkrankung erzielt: Todesfälle aufgrund von Masern sind um fast 80 % zurückgegangen. Starben im Jahr 2000 noch 562.400 Menschen an Masern, so waren es 2012 immerhin noch 122.000 Todesfälle weltweit. (4)
Ziel der Masernelimination realistisch?
Die WHO nennt mehrere Gründe, weshalb die Krankheit Masern ausgerottet werden kann: Zum einen sind vorhandene Impfstoffe effektiv und sicher. (5) Zum anderen haben Masern-Viren kein tierisches Reservoir, sie befallen ausschließlich den Menschen. Das bedeutet, dass bei ausreichender Immunität der Weltbevölkerung keine Übertragung und somit Vermehrung des Virus mehr stattfinden kann. Dies ist aber nur möglich, indem eine hohe Durchimpfungsrate von mindestens 95 % erreicht und aufrechterhalten wird. In anderen WHO-Regionen, wie Panamerika, konnten die Masern so bereits eliminiert werden.
Laut WHO gelten die Masern dann als ausgerottet, wenn in einem Zeitraum von 12 Monaten auf eine Million Einwohner weniger als ein Erkrankter kommt. In Deutschland wären das also nicht mehr als 80 Erkrankungsfälle pro Jahr. Im Jahr 2014 traten jedoch bis insgesamt 446 Fälle auf (6).
Masern nach wie vor präsent
Der deutschen Bevölkerung, aber auch Ärzten ist die Präsenz der Krankheit „Masern“ oftmals nicht bewusst. Gerade bei Erwachsenen wird diese nicht immer sofort erkannt. Dabei sind Masern-Viren bereits in der Anfangsphase ohne Symptomausprägung hoch ansteckend. Aufgrund von zu niedrigen Durchimpfungsraten, kommt es immer wieder zu lokalen Masern-Ausbrüchen. So beispielsweise im Jahr 2013 in Berlin, als fast 500 Masernfälle registriert wurden. Eine Erkrankung kann vor allem bei jüngeren Erwachsenen mit Komplikationen wie Entzündungen des Gehirns, der Lunge und des Mittelohrs einhergehen. Krankheitsfälle in dieser Altersgruppe nehmen zu. Aber auch der tragische Fall einer Vierjährigen aus Hessen, die im Jahr 2014 an der tödlichen Masernkomplikation SSPE (Subakute sklerosierende Panenzephalitis) erkrankte, zeigt, welch schwerwiegende Folgen die Masern haben können.
Impfschutz überprüfen
Die Masern-Impfung wurde bereits im Jahr 1970, also vor 45 Jahren in Deutschland eingeführt, damals noch als eine einmalige Impfung. Um einen sicheren Schutz vor Masern zu erreichen, sind jedoch zwei Impfdosen in Folge nötig, wie man heute weiß. Seit 1991 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) mittlerweile die Impfung mit zwei Impfdosen. Bei allen nach 1970 Geborenen existieren daher bei den Masern Impflücken. Bei den 30- bis 39-Jährigen haben beispielsweise nur 46,7 Prozent mindestens eine einmalige Dosis erhalten. (7) Nur wenn diese Impflücken geschlossen werden können und auch weiterhin Kinder mit zwei Dosen geimpft werden, kann das WHO-Ziel der weltweiten Masern-Eliminierung erfolgreich umgesetzt werden – und damit etwa 146.000 Todesfälle pro Jahr verhindert werden. (8)
Allen nach 1970 geborenen Erwachsenen wird deshalb geraten, den Impfschutz überprüfen zu lassen. Die Krankenkassen kommen bei Kindern und Jugendlichen bis zum 18. Lebensjahr und bei den nach 1970 geborenen Erwachsenen mit unzureichendem oder unklarem Impfstatus für die Kosten auf. Die Masern-Impfung wird in Kombination mit Mumps und Röteln verabreicht. Auch bei diesen Krankheiten bestehen noch erhebliche Impflücken.
(1) http://www.euro.who.int/en/health-topics/communicable-diseases/measles-and-rubella
(2) http://www.who.int/immunization/programmes_systems/en/
(3) http://www.who.int/mediacentre/news/releases/2014/eliminating-measles/en/
(4) Weekly epidemiological record, 7 February 2014, 89th year, No. 6, 2014, 89, 45–52,
http://www.who.int/wer
(5) WHO Europe – Eliminating measles and rubella – Framework for the verification process in
the WHO European Region 2014
(6) http://www.rki.de/; Epidemiologisches Bulletin 3/2015
(7) C. Poethko-Müller, R. Schmitz: Impfstatus von Erwachsenen in Deutschland, Ergebnisse
der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1), Bundesgesundheitsblatt
2013, 56: 845-857
(8) Morbidity and Mortality Weekly Report, Vol. 63. Nr. 45, Centers for Disease Control and
Prevention, November 14, 2014
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=== Einen sicheren Schutz vor Masern bietet nur eine zweimalige Impfdosis. (Bild) ===
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