(Mynewsdesk) Ungeschützt vor dem Monsun: Kind sitzt in den Trümmern seines zerstörten Zuhauses in Harrisidhi in Nepal. Foto: Zishaan Akbar Lati
Durch das Erdbeben am 25. April 2015 und das Nachbeben am 12. Mai 2015 haben in Nepal viele Menschen ihr Zuhause verloren. Nun steht der Monsun bevor, mit Starkregen und Kälte. Welche Gefahren wird er mit sich bringen?
Shankar Prandhananga: Der Aufbau von temporären Notunterkünften geht mittlerweile schnell voran. Freiwillige und Jugendliche aus verschiedenen politischen Parteien wurden mobilisiert, um bei der Errichtung von Notunterkünften für die Erdbebenopfer zu helfen. Die Menschen in den abgelegenen Bergregionen sind größtenteils aber noch völlig von Helfern und Hilfsgüter abgeschnitten. Die Regierung plant besonders gefährdete Menschen aus diesen Gebieten zu evakuieren. Dort gab es bereits Erdrutsche, die die Straßen blockiert haben und es ist sehr wahrscheinlich, dass während des Monsuns noch mehr Erdmassen in die Täler abgleiten.
Wird es ausreichend Notunterkünfte geben, in denen die Menschen Zuflucht finden können oder müssen auch während des Monsuns einige obdachlos bleiben?
Shankar Prandhananga: Nein, es ist unwahrscheinlich, dass alle Erdbebenopfer es noch schaffen vor dem Monsun eine temporäre Unterkunft zu errichten. Auch die Menschen, die aktuell in den notdürftigen Zelten hausen, werden es während des Monsuns sehr schwer haben.
Wie ist dann die Sicherheit für die Familien einzuschätzen, die während des Erdbebens ihre Häuser verloren haben?
Shankar Prandhananga: Wenn die obdachlosen Familien keine Zuflucht vor dem Monsunregen finden, stellt das eine große gesundheitliche Bedrohung besonders für die Kinder dar. Die Menschen in den Notunterkünften an den Flussufern und in den Bergen sind außerdem durch Erdrutsche und Versorgungsengpässe gefährdet.
Ein ausreichender Schutz scheint also selbst in den Notunterkünften nicht geben sein. Welche Auswirkungen wird die Monsunzeit auf die Gesundheit der Erdbebenopfer haben?
Shankar Prandhananga: Vor den heftigen Regenfällen und der Kälte können die Notunterkünfte und Zelte nicht schützen. Die Gefahr, dass sich die ohnehin schon schlechten hygienischen Zustände durch den Monsun noch verschlimmern, ist hoch. Ich befürchte eine Ausbreitung von Krankheiten wie Cholera, Typhus und Atemwegserkrankungen bei Säuglingen.
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Die SOS-Kinderdörfer sind eine unabhängige soziale Organisation, die 1949 von Hermann Gmeiner ins Leben gerufen wurde. Seine Idee: Jedes verlassene, Not leidende Kind sollte wieder eine Mutter, Geschwister, ein Haus und ein Dorf haben, in dem es wie andere Kinder in Geborgenheit heranwachsen kann. Aus diesen vier Prinzipien ist eine global agierende Organisation entstanden, die sich hauptsächlich aus privaten Spenden finanziert. Sie ist heute mit 550 Kinderdörfern und mehr als 1.800 SOS-Zusatzeinrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Jugendeinrichtungen, Ausbildungs- und Sozialzentren, Krankenstationen, Nothilfeprojekte und der SOS-Familienhilfe in 133 Ländern aktiv. Weltweit unterstützen die SOS-Kinderdörfer etwa 1,5 Millionen Kinder und deren Angehörige.
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