Sind Deutschlands Autoriesen auf das „Apple Car“ vorbereitet?
Von Ansgar Lange +++ Der aktuelle VW-Skandal zeigt, dass Deutschlands Autoindustrie zwar stark, aber auch arrogant und damit sehr verwundbar ist. „VW schickt Mitarbeiter in lange Ferien“ titelt Focus Online http://www.focus.de/finanzen/boerse/volkswagen-skandal-im-news-ticker-vw-betriebsratschef-falsche-verbrauchswerte-druecken-verkaeufe_id_5117195.html und beschreibt die Folgen der Krise: Der Wolfsburger Konzern ruft europaweit 8,5 Millionen Diesel-Fahrzeuge zurück. Die Justiz in Deutschland, Amerika und Frankreich ermittelt gegen VW. Die US-Umweltbehörde droht mit einer saftigen Strafzahlung von bis zu 18 Milliarden Dollar.
Dabei ist Deutschland Autoland. Deutsche Premiumhersteller haben Weltgeltung. Nicht wenige halten deutsche Autos und deutsche Ingenieure für die besten der Welt. Für einen realistischen Blick auf Deutschlands Autoindustrie plädiert der Ludwigsburger Personalexperte Michael Zondler vom Beratungsunternehmen centomo http://www.centomo.de „Wenn man in Baden-Württemberg geboren wurde, lebt und arbeitet hat man ja quasi Benzin im Blut. Hier in der Region wissen die Menschen ganz genau, dass eine Menge abhängt von der Autoindustrie. „Mir schaffet beim Daimler“: Diese stolzen Worte sagen viel aus über die Beziehung der Menschen zu dem Konzern mit dem Stern. Als Berater, der beruflich viel mit der Autoindustrie zu tun hat, hat man einen etwas anderen Blick auf die Autoindustrie. Er sollte realistisch sein, fern von Schönfärberei oder Schwarzseherei.“
Zondler wagt den Blick in die Glaskugel. „Fest steht, die deutschen Automobilgiganten müssen sich auf völlig neue Welten einstellen. Bisher war ihr Markenbild geprägt von PS und Prestige. Der digitale Wandel geht in Deutschland deutlich zu langsam voran: In Amerika ist er in vollem Gange. Dies heißt übersetzt: Sind VW, BMW, Mercedes, Opel und Co. auf das „Apple Car“ oder das „iCar“ vorbereitet?
Deutschlands Autokonzerne sind wie große Tanker. Sie sind manchmal ein wenig unbeweglich und müssen eine gigantische Infrastruktur vorhalten wie Autohäuser etc. Außerdem ist die Produktpalette der meistern Konzerne inzwischen super aufgebläht durch Diversifizierung bis in die letzte Nische. Dies führt ebenfalls zu hohen Kosten. Was passiert, wenn Apple sein „Apple Car“ wie damals den VW-Käfer als Auto für alle ganz einfach in den Apple Store stellt?“, so Zondler.
Google oder Apple seien noch keine Automobilbauer und könnten daher ihre Preise frei gestalten. Sie könnten die deutschen Dickschiffe mit einer aggressiven Preispolitik herausfordern. Der centomo-Geschäftsführer erinnert daran, dass Nokia einst ein bedeutender Mobiltelefonhersteller und von 1998 bis 2011 Marktführer in dieser Branche gewesen sei. Doch 2007 kam das iPhone, und alles wurde anders.
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