Protein aus Sonnenblumen – das künftige Soja der Alpen?

Zwei innovative Unternehmen – die All Organic Trading (AOT) aus Kempten/Allgäu und Molke-Kosmetikproduzent Metzler aus dem Bregenzerwald starten ein gemeinsames Forschungs-Projekt. Gewinnung natürlicher Proteine mit hohem wirtschaftlichen Potential.

Protein aus Sonnenblumen - das künftige Soja der Alpen?

Die Team von Metzler naturhautnah und Familie Breisinger von AOT trafen sich zum offiziellen Start.

Ein Bayrisch/Österreichisches Interreg Forschungsprojekt unterstützt diese beiden Unternehmen, die ab sofort gemeinsam auf dem Gebiet der pflanzlichen Proteine forschen werden, um produktionsfähige Produkte für den Verbrauchermarkt zu entwickeln.
Beide Unternehmen sind für ihre Innovationen bekannt und offen für Neues. So begann Ingo Metzler – Landwirt aus Egg im Bregenzerwald – früh, die wertvollen Inhaltsstoffe der Molke in der Kosmetikproduktion zu verarbeiten. Familie Breisinger von AOT- Kempten im Allgäu – stellt biologischen Öle und Fette u.a. für Naturkosmetik her. Auch sie standen vor der Herausforderung, die wertvollen Inhaltsstoffe aus dem Presskuchen, der bei der Herstellung des Sonnenblumenöls entsteht, weiter zu verwerten. Daraus ist das patentierte Protein Heliaflor© hervorgegangen. Es gilt nun, die wertvollen natürlichen Proteine aus dem Presskuchen zu perfektionieren und zu Verbraucher-Produkten zu verarbeiten.

„Familie Breisinger leistet mit der Gewinnung natürlicher Proteine Aufbauarbeit, genauso wie wir bei der Molke. Daher ist es für uns naheliegend, bei diesem neuen Forschungsprojekt mitzumachen. Bei der Umsetzung wird Sohn Manuel mit seinem Team mitwirken“, ein begeisterter Ingo Metzler. Er sieht ein hohes wirtschaftliches Potential. Eine Aufgabe wird sein, neben der Entwicklung von neuen Halbfertigprodukten, angereichert mit natürlichen, pflanzlichen Proteinen, zu erforschen, wie die Kombination Molke/Proteine die gesundheitliche Wirkung verstärkt. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von Hochschulstudenten unter der Leitung von Dr. Bernd Bohrer, ein Fachmann auf dem Gebiet der Lebensmittelforschung und Machbarkeit. Um die Marktfähigkeit und das Marktpotential dieses Projektes auszuloten, werden laufend Marktforschungen betrieben und Marktanalysen erstellt. Das Projekt „Phytamin“ wird aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) über das Österreich-Bayern-Programm 2014- 2020 gefördert. Die Road-Map für die nächsten drei Jahre wurde kurz vor Weihnachten dem gesamten Team in Egg vorgestellt.

Sonnenblumenprotein – das künftige Soja der Alpen?

Dieses Natur-Protein wird schonend gewonnen. Weder Lösungsmittel noch chemischen Zusatzstoffe kommen zum Einsatz. Das Produkt ist gentechnisch-frei. Die Bio zertifizierten Sonnenblumen-Kerne stammen aus Europa – vorrangig aus Deutschland. „Diese aus den Sonnenblumen-Kernen gewonnenen Proteine sollen den Verbrauch von Sojabohnen mit der Zeit reduzieren und einen Beitrag zur Schonung der Umwelt leisten. (kurze Transportwege, Verminderung der Rodungen wertvoller Wälder etc). Regionale Ressourcen nutzen und die Wertschöpfung in der Region erhöhen, steht an vorderster Stelle. Der Anbau von Sonnenblumen in unserer Region kann für manchen Landwirt eine Alternative im Milchpreis-Kampf sein!“ ist Fabian Breisinger überzeugt. Protein-Gewinnung aus weiteren Samen (z.B. Kürbiskerne) werden folgen.

Es gilt, die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten zu erforschen, entwickeln und zur Produktionsreife zu führen. Hier kommt das Wissen der Familie Metzler zum Einsatz. Neben der Entwicklung „neuer“ Lebensmittel für den Verbrauchermarkt, werden die Forschungsergebnisse aus dem Labor dahin gehend getestet, Kleinproduktionen technisch und wirtschaftlich umzusetzen.

Einsatzmöglichkeiten sind breit gestreut

Proteine stellen wichtige Bausteine für den Organismus dar. Sie übernehmen vielfältige Funktionen im Stoffwechsel . Zehn bis 15 % der täglich benötigten Energie werden über eine Zufuhr von Nahrungsprotein gedeckt . Über die tägliche Ernährung nimmt der Mensch pflanzliche (z. B. Getreide und Hülsenfrüchte) und tierische Proteine (z.B. Milch, -produkte und Fleisch) auf.

Lebensmittel
Einsatz in der veganen/vegetarischen Ernährung
Nahrungsergänzung: z.B. Sportler. ältere Menschen, kranke Personen
Ernährungsalternativen: z.B. bei Allergien : soja-, gluten-, laktose-frei
Fettreduzierte Diätprodukte
Tierfutter

Technologie
Bindemittel, Konsistenzgeber, Stabilisator, Emulgator (u.a. Kosmetik)

Herausforderung und Ziel:

Die Verbraucher verlangen immer mehr nach „gesunden“ Produkten. Dies erfordert Alternativen zu chemischen Prozessen. Natürlich gewonnene Proteine entsprechen diesen Anforderungen. Ressourcen werden geschont und die Wertschöpfung wird erhöht.
Das erklärte Ziel ist, in drei Jahren ein breit gefächertes, marktfähiges Sortiment pflanzlicher Proteine anzubieten.

Landwirt, Kosmetikproduzent, Tourismusexperte
1977 von Schwein- auf Ziegenzucht umgestellt
Aufgrund der großen Nachfrage von Ziegenkäse nach Originalrezept der Großmutter wurde von Ingo Metzler eine Hofsennerei und Hofladen gebaut.

1991 Rationalisierungsmaßnahmen und strenge Hygienevorschriften machten Bau einer neuen Hofsennerei notwendig. Bei der Käseproduktion fallen 90 % Molke mit wertvollen Inhaltsstoffen an. Für die Entsorgung viel zu schade. Daher wurden Kosmetikprodukte entwickelt. Aufgrund der großen Nachfrage eine stetige Weiterentwicklung der Kosmetikserie.
Inzwischen wird auch für 15 Unternehmen in Eigenmarken produziert, die weltweit exportiert werden.

Tourismusprojekt:
Mit den ständig notwendigen Zu- und Neubauten wurde auch ein Tourismusprojekt entwickelt.
\\\\\\\“NATURHAUTNAH\\\\\\\“ für dieses Projekt erhielt die Familie Metzler letztes Jahr den Staatspreis für touristische Innovationen.

Auszeichnungen:
Es sprengt den Rahmen, alle Preise und Auszeichnungen hier aufzuzählen – von Auszeichnungen der Käseprodukte, über Kosmetikserie und touristische Auszeichnungen sowie Auszeichnung für Architektur und Innovationen wurde fast jedes Jahr mindestens ein Preis errungen.
Auszug der Auszeichnungen:
Staatspreis für touristische Innovationen
The Alpsaward Österreich
International The Alpsaward unter den besten 30 und einziger landwirtschaftlicher Betrieb
2014: 2 Genusskronen, vier Goldmedaillen und 1 Kasermandl in Gold

Die Familie Metzler mit Ihren Betrieben führt vor, wie Landwirtschaft und der daraus resultierenden Möglichkeiten erfolgreich umgesetzt werden können. Sie sind ein Vorzeigebetrieb für das ganze Land Vorarlberg.

Infos auf der Homepage: http://www.molkeprodukte.com oder http://www.naturhautnah.at
Daten:
Mitarbeiterzahl: 21 davon 80 % Frauen plus Familienmitglieder
alle Mitarbeiter aus der Region – ein geschützter Arbeitsplatz
Landwirtschaft= Urproduktion
14 Kühe, 80 Ziegen und Jungvieh zur Nachzucht
Existenz eines weiteren Familienbetriebes in Wolfurt gesichert durch Abnahme der Ziegenmilch
Tourismus: für 2013 wird die Besucherzahl von 15.000 angestrebt
Umsatzsteigerung: von 2011 auf 2012 26 %
Exportanteil: 60 %
Hauptabnehmer: Deutschland, Schweiz, Norditalien, Spanien, Australien, Finnland und div. Länder in Kleinmengen,

Firmenkontakt
Metzler Käse – Molke GmbH
Ingo Metzler
Bruggen 1025
6863 Egg
+43 5512 3044
metzler@molkeprodukte.com
http://www.naturhautnah.at

Pressekontakt
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Sieglinde Götze
Oberfallenberg 31
6850 Dornbirn
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