Kurz nach dem Besuch der weihnachtlichen Christmette, um 00:48 Uhr am 25.12.2017, machte Ulf Porschardt, Chefredakteur der Zeitung „Die Welt“, seinem Ärger Luft mit folgender Twitter-Botschaft:
„Wer soll eigentlich noch freiwillig in eine Christmette gehen, wenn er am Ende der Predigt denkt, er hat einen Abend bei den #Jusos bzw. der Grünen Jugend verbracht?“
In dieser Nacht schliefen anscheinend viele Linksliberale schlecht und lieferten einen Shitstorm (eine Fülle herabwürdigender Anschreiben), der verkürzt zusammengefasst darauf hinauslief, dass nur eine linksliberale Geisteshaltung christlich sei – eine rechte Geisteshaltung sei hingegen unchristlich. Am nächsten Tag betitelte die Frankfurter Allgemeine Zeitung einen Artikel mit „Debatte um einen Tweet: Wie „links-grün-versifft“ sind Weihnachtspredigten.“
Die Auseinandersetzung fand Widerhall in der Alternative für Deutschland (AfD), insbesondere in der Bundesvereinigung „Christen in der AfD“, die auf Facebook Stellung nahm: „Solche Erfahrungen sind Legion und zeigen, wie desolat die Zustände in den großen Kirchen sind. Unsere „Oberen“ reden sich die Situation schön, weil Sie nur die immer noch beträchtliche Zahl an Kirchensteuerzahlern sehen. Es gibt schon noch einigermaßen intakte Gemeinden, aber wenn man genau hinschaut, liegt das oft an wenigen Personen, die sich engagieren.“
Erst wenige Tage zuvor hatte sich der Bundestagsabgeordnete der AfD Dr. Anton Friesen gegenüber der Evangelischen Kirche in Thüringen wie folgt geäußert: „Liebe Diakonie, liebe Sonneberger Tafel, Sie haben völlig Recht: die Positionen der AfD sind mit denen der Evangelischen Kirche unvereinbar. Die AfD nämlich hält an christlichen Werten fest, während Sie das Christentum verraten und verkauft haben. Mit freundlichen Grüßen Dr. Anton Friesen“ Auslöser war, dass die Diakonie seine Geldspende an die Sonneberger Tafel, die Bedürftige mit Essen versorgt, per Post an Dr. Friesen zurückgesandt hatte, weil die Kirche keine Spenden von der AfD annehmen wolle.
Die bislang schärfste Kritik an den Kirchen hatte Alice Weidel, die Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion, vorgetragen. „Die Trennung von Staat und Kirche wird nicht mehr eingehalten“, sagte Alice Weidel in einem Interview „Damit spielen weite Teile der Kirchen bis auf wenige Ausnahmen genau die gleiche unrühmliche Rolle, die sie auch im Dritten Reich gespielt haben.“ „Wir wissen mittlerweile, dass die Amtskirchen, egal ob evangelisch oder katholisch, durch und durch politisiert sind.“ „Die AfD ist die einzige christliche Partei, die es noch gibt.“ „Das C bei der CDU ist ad absurdum geführt worden“, sagte Weidel. Christliche Werte spielten dort keine Rolle mehr.
Die Kirchen traten zuvor gegenüber der AfD gleichfalls aggressiv auf. Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki schreibt in seinem Buch „AfD, Pegida und Co – Angriff auf die Religion?“ wie folgt: „Die Kirche lehnt die politische Programmatik des Rechtspopulismus ab, bestimmten rechtspopulistischen Positionen und Kampagnen widerspricht sie entschieden und ächtet sie“. Die Kirche trete ein für die ethnische, kulturelle und religiöse Vielfalt. „Denn Christen unterscheiden nicht nach Herkunft, Kultur oder Religion, sondern erkennen in jedem Menschen das Abbild Gottes.“
Der Berliner AfD-Politiker Falk Rodig äußerte sich zur Rolle der Kirche in einem Interview gegenüber der BERLINER TAGESZEITUNG in diesem Zusammenhang: „Kritikwürdig ist, dass die Kirchenvertreter sich vom Volk abwenden und hartherzig und narzisstisch den Menschen gegenübertreten.“
Falk Rodig führte weiter aus: „Wer von den Menschen verlangt, nicht mehr nach Herkunft oder Kultur zu unterscheiden, ist narzisstisch und größenwahnsinnig. Die Menschen brauchen Orientierung und Halt. Die Menschen brauchen Orte und Kulturen, wo sie hingehören und sich auskennen.“ „Die multiethnische Gesellschaft wird wie ein Naturgesetz indoktriniert, doch sie ist für Menschen existenziell bedrohlich“, sagte der Berliner AfD-Politiker Falk Rodig unter Bezugnahme auf die Theorien des Psychoanalytikers Hans-Joachim Maaz.
Der Berliner AfD-Politiker Falk Rodig wies darauf hin, dass die derzeitige gesellschaftliche Krise in Ostdeutschland von den Kirchen als Chance zur Rechristianisierung hätte genutzt werden können. Stattdessen hätten sich die Kirchenvertreter narzisstisch am eigenen Gutmenschentum berauscht, die eigenen Möglichkeiten überschätzt und kritische Positionen abgewertet. Die Kirchen seien gegenüber realen Sorgen und Ängsten empathielos aufgetreten. Die Kirchvertreter seien nicht in der Lage, eigenen Fehler einzugestehen. Sie hätten ihre politische Verantwortung durch eine irrationale Moral ersetzt, warf AfD-Politiker Falk Rodig den Kirchenvertretern in einem Interview mit BERLINER TAGESZEITUNG vor.
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