Steigende Lebensmittelpreis und Ukraine – wie hängt das zusammen?

Die Geschehnisse in der Ukraine bewegen Menschen auf der ganzen Welt. Nicht nur das Leid der Menschen steht im Mittelpunkt des Interesses, auch die Auswirkungen des Krieges auf die Wirtschaft werden mit Besorgnis beobachtet. Steigende Gaspreise machen das Heizen und die Produktion teurer, steigende Ölpreise machen sich an der Zapfsäule bemerkbar. Gerade die drastisch gestiegenen Kosten von Öl, Gas und Benzin sind das, was sich enorm auf die Preise unserer Lebensmittel auswirken.

Der Diesel, den die Landwirte für die Bewirtschaftung ihrer Felder und Stallungen und die Transportunternehmen für die Verteilung der Produkte brauchen, steht ihnen jedoch kaum noch zur Verfügung. Diese Problematik nimmt zu, je weiter man in den Osten der Ukraine schaut. Neben den Betriebsstoffen fehlt es vor allem an Arbeitskräften. Die männlichen Ukrainer über 18 Jahre mussten sich für den militärischen Dienst zur Verfügung halten. Hinzu kommt ein beträchtlicher Anteil an Frauen, die sich freiwillig der Verteidigung ihres Landes angeschlossen haben. Diese Menschen fehlen in den Betrieben, in den Stallungen und auf den Feldern.

Für Europa zählt die Ukraine zu den weltweit wichtigsten Exportnationen, wenn es um Agrarprodukte geht. Auf einer landwirtschaftlichen Nutzfläche, die bald 3 Mal so groß ist, wie die von Deutschland, werden neben Weizen, Mais und Ölsaaten noch weitere wichtige Agrarprodukte angebaut, auch für den Bio-Bereich. Aktuelle Schätzungen gehen derzeit von einem Einbruch des Exportvolumens an Agrargütern aus der Ukraine in den Welthandel von etwa 30 – 40 % aus.

Was bedeutet das für uns? In Deutschland wird selbst Weizen, Gerste, Mais, Raps und Soja angebaut, dadurch versorgen wir uns zwar in ausreichendem Maße selbst und unterstützen auch andere Länder mit für Menschen geeigneten Lebensmitteln. „Für die Ernährung der Tiere jedoch reicht der Import nicht aus, um das Defizit durch den Krieg in der Ukraine ausgleichen zu können“, berichtet Henning Gauer, Geschäftsführer des Bio-Guts Rosenthal in Bergneustadt. Auf dem Hof der Familie leben neben Kühen, Schafen und Eseln insgesamt rund 2.000 Bio-Freilandhühner. Die Preise für Futtermittel auf dem Weltmarkt sind immer weiter auf Rekordjagd. Futtermittel, das sind neben verschiedenen Getreidesorten vor allem Mais und Soja. „Insbesondere im Bio-Bereich dürfen wir die für uns sehr wichtigen Ölkuchen nicht vergessen. Das sind die Pressreste, die bei der Produktion von Ölen, allen voran dem Sonnenblumenöl entstehen. Diese sind für die biologische Verfütterung für uns von enormer Bedeutung. Der Hauptlieferant für Europa ist die Ukraine“, erklärt Gauer. Die Auswirkungen sind nicht nur auf Bio-Höfen wie dem Bio-Gut Rosenthal spürbar, vielmehr kämpfen konventionelle Bauernhöfe um das Überleben.

Erstmalig in der Geschichte des Bio-Handels sind einige konventionelle Getreidesorten teurer gehandelt worden, als die aus dem biologischen Anbau. Das Resultat: konventionelle Landwirte kauften das günstigere Bio-Getreide auf, solange es günstiger war. Das hat auch einige Bio-Landwirte unter Druck gesetzt. Die Verbraucher merken das an den gestiegenen Lebensmittelpreisen. „In den Bioland-Betrieben gibt es wichtige Regeln, die uns nun zugutekommen. Eine davon ist, dass wir 50 % unserer Futtermittel selber anbauen müssen, einzeln oder in Kooperationen. Das gibt uns im Verbund einen Puffer, den viele konventionelle Landwirte nicht haben.“

Doch auch im Bio-Bereich müssen durch die generell gestiegenen Kosten die Preise erhöht werden. Die Preissteigerungen sind jedoch noch recht gering. Die Verbraucherzentrale hat die Veränderungen der letzten Jahre in Zahlen gepackt. Zwischen 2000 und 2019 lag die Teuerung durchschnittlich knapp unter 1,5 Prozent – der Anstieg von April 2021 zu April 2022 bei 8,6 Prozent. Während die Lebensmittelpreise in den vergangenen 20 Jahren deutlich weniger angestiegen sind als andere Lebenshaltungskosten, sind die Erhöhungen bei allen Nahrungsmittelgruppen angekommen. Erheblich teurer wurden Speisefette und Speiseöle (+27,3 %), Fleisch und Fleischwaren (+11,8 %), ebenso Molkereiprodukte und Eier (+9,4 %) sowie frisches Gemüse (+9,3 %). Das spüren natürlich auch Bio-Höfe wie das Bio-Gut Rosenthal. „Neben Eiern bieten wir eine Bandbreite von Geflügelprodukten aus eigener Aufzucht an“, berichtet Jonathan Gauer, ebenfalls Geschäftsführer des Bio-Guts aus dem Bergischen Land. Mit der Initiative Rosenthaler Hahnenglück setzt sich das Familienunternehmen auch für die Aufzucht der männlichen Küken ein.

Wie sich die Lebensmittelpreise weltweit entwickeln werden, hängt zum großen Teil von den weiteren Geschehnissen in der Ukraine ab und auch davon, welche Alternativen möglicherweise für die Beschaffung benötigter Futtermittel gefunden werden können.

Aus voller Überzeugung …
… betreibt das Bio-Gut Rosenthal in Bergneustadt die ökologische, biologische Pflege von Tieren und den schonenden Umgang mit der Umwelt. Das Unternehmen ist fest davon überzeugt, dass immer mehr Menschen biologisch produzierte Lebensmittel für ihre Ernährung entdecken und letztendlich gesundheitlich davon profitieren. Dazu wirtschaftet es konsequent schonend im Nährstoffkreislauf der Natur. Der Betrieb ist aus diesem Grund nach BIOLAND-Richtlinien umgestellt. In aller Offenheit kommuniziert das Bio-Gut Rosenthal, was dies im Einzelnen bedeutet. Mit gut 20 angeschlossenen Partnerhöfen und ca. 2.000 eigenen Hühnern beliefert das Bio-Gut viele Lebensmittelmärkte in weitem Umkreis mit hochwertigen Bio-Eiern und fungiert für die Partner als Eierpackstelle.

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Bio-Gut Rosenthal GmbH & Co.KG
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Rosenthal 1
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