Markus Gildner: Wirtschaft leidet unter Winter

Markus Gildner: „Der Winter geht in die Verlängerung, dies wird Auswirkungen auf die Deutsche Wirtschaft haben.“

Markus Gildner: Wirtschaft leidet unter Winter

unbenannt

Erlangen, 30. März 2013

Markus Gildner: „Dieser Winter wird in die Geschichte der Wetteraufzeichnungen eingehen, als der Winter mit der niedrigsten Sonnenscheindauer und der gleichzeitig höchsten Niederschlagsmenge.

Welche Auswirkungen hat dies auf die Deutsche Wirtschaft?

„Der lange Winter könnte kostet die deutsche Wirtschaft Milliarden“, so Markus Gildner. Minustemperaturen bis Ende März treiben die Heizkosten in die Höhe, lassen die Krankenstände steigen und bremsen den Verkehr aus, auf Baustellen muss die Arbeit ruhen, die Geschäfte bleiben leer.

Automobil
Der ohnehin schwächelnde Inlandsmarkt bereitet der Deutschen Automobilwirtschaft durch den verlängerten Winter wenig Freude. Im Normalfall belebt sich der Automobilabsatz spätestens Ende Januar und floriert bis zum Beginn der großen Sommerferien. In diesem Jahr sind bereits zwei weitere Monate ohne signifikante Belebung des Absatzes vergangen. Dies dürfte auch in den Folgemonaten nicht mehr aufzuholen sein.

Einzelhandel
Den Einzelhändlern macht die wochenlange Kälte in weiten Teilen Deutschlands zu schaffen. Das Wetter lädt nicht gerade zum Einkaufsbummel ein. Besonders der Textil-Einzelhandel ist wenig begeistert von den eisigen Temperaturen. Denn wer hat schon Lust auf T-Shirts und kurze Hosen, wenn Draußen Tristesse und Minustemperaturen ihr Stelldichein geben.

Er wartet auf Käufer für die Frühjahrs- und Sommerkollektionen. Auch die Outdoor-Saison verschiebt sich, was beispielsweise Baumärkte spüren werden. Negativ wirkten sich zudem die teilweise schlechten Straßenverhältnisse aus, wodurch sich weniger Kunden in die Stadtzentren fahren.

Dies trifft den ohnehin unter dem eCommerce leidenden Einzelhandel hart. Denn kaum beginnt die Saison zu laufen, steht der Schlussverkauf vor der Tür. Abschriften und Rückwaren dürften in diesem Jahr die Bilanz des Einzelhandels trüben. Dies hat auch dramatische Auswirkungen auf die Marken und Hersteller der Waren. Der ohnehin schon geschwächte Einzelhandel wird in seinem Orderverhalten für die nächste Saison noch vorsichtiger. Wenn die Vororders nicht in gewünschter Höhe eingehen, treibt dies die Markenunternehmen in die Arme von Online-Discountern, mit wiederum fatalen Folgen für den Einzelhandel.

Bauwirtschaft
Unter dem latent schlechten Wetter leidet insbesondere auch die Bauwirtschaft, mit fatalen Folgen für die Gesamtwirtschaft. In den letzten Jahren hat sich der Bau, insbesondere in Deutschland sich zur Konjunkturlokomotive entwickelt. Die Bauwirtschaft beschäftigt immer noch eine erhebliche Zahl von Mitarbeitern und sorgt für Einkommen von vielen Familien – eine nicht zu vernachlässigende Wirtschaftsmacht. Bauunternehmen sind zudem gern gesehene Kundschaft beim Deutschen Maschinen- und Fahrzeugbau. Werden Investitionen verschoben, so hat dies Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft.

Privater Konsum
Dazu kommt noch der Verbraucher, ohnehin schon gebeutelt durch teilweise dramatische Miet- und Nebenkostensteigerungen der letzten Jahre. Sind die Energiekosten ohnehin schon hoch genug, wirkt der lange Winter doppelt auf die Energiekosten. Die weiterhin hohe Nachfrage nach Energie treibt die Preise bzw. lässt diese auf hohem Niveau verharren. Zusätzlich sorgt die Verlängerung der Heizperiode für erhebliche Nachzahlungen bei den Nebenkosten. Profiteure sind Versorger und Energiekonzerne.

Dies alles kann sich erheblich auf das Konsumklima in Deutschland auswirken. Denn jeder Euro Heizkostennachzahlung geht dem Konsum verloren und verdirbt nachhaltig die Laune des Konsumenten.

Alles in Allem nicht gerade die Mischung aus der Wirtschaftswachstum gemacht wird. Doch für definitive Prognosen ist es noch zu früh und vielleicht gibt es doch noch eine Wirtschaftsbelebung im Sommer und Herbst.

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