Interkulturelle Perspektiven: Polen an der Spitze Europas

Am 1. Juli übernimmt erstmals Polen die EU-Ratspräsidentschaft. Ausgerechnet Polen? Nicht wenige Deutsche haben heute, geprägt von alten Vorurteilen und klassischen Ressentiments, ein unzutreffendes Bild über unseren wichtigsten östlichen Nachbarn.

(ddp direct) Dabei ist Polen westlicher orientiert, als die Vorurteile es vermuten lassen könnten. Der Europäischen Union anzugehören und damit auch politisch ein Teil jener westlichen Gemeinschaft zu werden, zu dem sich die Mehrheit ohnehin kulturell und historisch zugehörig fühlt, war für viele Polen lange Zeit ein Traum. Seit 2004 ist das Land nun ein Teil dieser europäischen Gemeinschaft.

Starke Gemeinschafts- und Beziehungsorientierung

Wenngleich der Individualismus in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewann, ist die Gemeinschaftsorientierung nach wie vor sehr ausgeprägt in der polnischen Gesellschaft und zwar nicht nur in politischer Hinsicht. Sie findet ihren Ausdruck beispielsweise auch in den starken familiären Bindungen. Wichtig sind darüber hinaus persönliche Beziehungen, die vor allem durch kleine Gefälligkeiten gepflegt werden. Auch bei Geschäften spielen Kontakte eine außerordentlich wichtige Rolle. Dieser starke Personenbezug der Polen lässt die Sachorientierung in den Hintergrund rücken. Nicht selten kommt es zur Vernetzung von Privatem und Beruflichem, geschäftliche Themen werden gerne bei einem Abendessen besprochen. Private Begegnungen unter Teamkollegen können obwohl Polen sonst in dieser Hinsicht eher zurückhaltend sind durchaus mit Offenheit und Kritikbereitschaft überraschen.

Nicht direkt, sondern diplomatisch

Indirekte Kommunikation ist typisch für Polen. Im Arbeits- wie im Privatleben werden grundsätzlich keine direkten Fragen oder Antworten formuliert. Das wäre plump und unhöflich. Stattdessen übt man sich in der zwischenmenschlichen Kunst der Diplomatie: Polen arbeiten mit subtilen Andeutungen, gekonnten Anspielungen und vorsichtigen Formulierungen. Humor spielt dabei eine große Rolle. Im Beruflichen will man dadurch das Risiko minimieren, den Vorgesetzten als Machtinhaber direkt gegen sich aufzubringen eine Vorsichtsmaßnahme, die auf den einstigen sozialistisch geprägten Alltag zurückzuführen ist. Außerdem erlauben diplomatische Formulierungen mehr Rücksichtnahme auf die Gefühle anderer, was den Polen ebenfalls sehr wichtig ist. Inwieweit diese Rücksichtnahme auch bei der polnischen EU-Ratspräsidentschaft beobachtet werden kann, das wird sich ab Freitag zeigen.

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