Klimadebatte teilweise geprägt von hysterischem Aktionismus – Deutsche Automobilindustrie darf nicht zum Sündenbock Nr. 1 gemacht werden

Beim Umweltschutz wollen die Deutschen gern Klassenprimus sein. Doch Theorie und Praxis klaffen anscheinend auseinander, wenn man der jüngsten Studie des Europäischen Verbandes für Verkehr und Umwelt (T&E) Glauben schenkt: Beim Klimaschutz schneiden deutsche Autobauer jedenfalls im europäischen Vergleich schlecht ab. Die Flotten der drei größten deutschen Hersteller VW, Daimler und BMW lägen mit einem Ausstoß von 163 bis 181 Gramm Kohlendioxid (CO2) pro Kilometer im Schnitt rund zehn Gramm über dem EU-Mittelwert, so die Analyse.

„Der Klimaschutz ist ohne Frage wichtig. Eine nachhaltige Reduzierung des weltweiten CO2-Ausstoßes ist daher ebenfalls geboten. Grundsätzlich aber ist die in der Öffentlichkeit geführte CO2-Debatte überzogen und nicht Ziel führend. Sie trägt missionarische Züge und ähnelt einer Art Kreuzzug“, kommentiert der Automobilexperte Stephan Dorner, der als Berater für International Car Concept (ICC) in Berlin tätig ist.

„Viele Meldungen und einige Organisationen beeinflussen die Öffentlichkeit mit Halbwissen oder mit aus dem Zusammenhang gelösten Informationsfetzen. Man könnte auch von einem hysterischen Aktionismus sprechen. Aus meiner Sicht macht man es sich hier zu einfach, die deutsche Autoindustrie als Sündenbock Nr. 1 hinzustellen“, erläutert Dorner. Zum einen erzeuge Europa nur einen geringen Teil des weltweiten CO2-Ausstoßes, zum anderen gebe es auch in der restlichen Industrie die Möglichkeit einer signifikanten CO2-Reduzierung. Dorner: „Komischerweise erfährt man hierüber in den Medien wenig.“

Es sei richtig, dass die deutschen Automobilhersteller die Entwicklung von alternativen Antriebkonzepten zu spät angegangen seien, da doch gerade hiesige Hersteller für sich innerhalb ihrer Markenpositionierungen eine Vorreiterrolle bei innovativer Technik beanspruchten. „Fakt ist, dass es der japanische Hersteller Toyota war, der mit der Markteinführung des Prius den ersten Schritt in die Massenproduktion gegangen ist. Ein meiner Ansicht nach mutiger und richtiger Schritt.“

Die Akzeptanz von alternativen Antrieben bei den Kunden in Deutschland sei schon seit einigen Jahren vorhanden. Neu sei die Bereitschaft, in diese Technik in Form eines höheren Anschaffungspreises zu investieren. Die aktuelle Entwicklung der Kraftstoffkosten unterstütze sicherlich diesen positiven Trend. Es bleibe abzuwarten, wie schnell die deutsche Automobilindustrie mit serienreifen und für den Normalkunden bezahlbaren Antriebslösungen reagieren könne.

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Nico Seifert
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