Herleitung der Übungsprinzipien aus der Yogatradition
Wir wir gesehen haben, definiert das Yoga Sutra die Qualität der Asanas als meditativer Sitzhaltung als „stabil, angenehm und vollkommen leicht“.
Der Grund hierfür liegt darin, dass in der Meditation der Körper keinerlei Störung für den Geist darstellen darf. So ist das Ziel gewährleistet, das der Geist ruhig wird und „reines Bewusstsein“ wahrgenommen wird. Der Körper selbst wird zunehmend nicht mehr gspürt und der Geist wird unempfindlich gegenüber den sensorischen Inputs. Der Körper wird eins mit dem Gefühl von Weite und Raum.
Prinzipien der Yogapraxis bei Dr. M.L. Gharote (Grundgedanken des Yoga 1997, S.8, S.13-17, )
Alle Yogaübungen sind nach Gharote psychophysischer Natur und tragen einzeln oder zusammen dazu bei, die Ziele des Yoga (die Geistesruhe) zu erreichen.
Sie ergänzen sich gegenseitig.
Eine Übung kann für die Ausführung der anderen hilfreich sein.
Eine bestimmte Reihenfolge kann zu einem besseren Ergebnis führen.
Yogaübungen sollen nicht zur Erschöpfung führen.
Asanas sind eine besondere Haltung des Körpers, in der man verweilt. Es sind keine dynamischen Übungen, die wiederholt werden.
Es wird bei der Auswahl Rücksicht genommen auf die Einschränkungen des Alters, des Geschlechtes und der Konstitution des Übenden.
Einfache Asanas sollten vor Schwierigen geübt werden.
Die Asanas, die ausgeführt werden, sollten auf dem „Prinzip des Fortschreitens“ basieren
Asanas sollen keine ruckartigen Bewegungen beinhalten.
Stabilität und Gelöstheit in den Asanas sind die beiden wesentliches Merkmal für das richtige Ausführung ist.
Im Asana ist die Dehnung wichtig und nicht die wiederholte Kontraktion und Entspannung.
Das Asana soll gehalten werden, solange es angenehm ist, in der Haltung versucht man, immer weiter zu entspannen.
Der Energieaufwand im Asana ist minimal.
Bei der Ausführung der Asanas wird empfohlen, die Achtsamkeit auf die Bereiche des Körpers zu richten, wo es Empfindungen gibt.
Das Prinzip des Asana ist von größerer Bedeutung als die Endhaltung In allen Asanas wird normal geatmet, es sei denn, es ist unter bestimmten Umständen notwendig zu einem bestimmten Atemmuster zu greifen.
Es ist zwar richtig, dass Rückbeugen durch simultanes Einatmen und Vorbeugen durch simultanes Ausatmen erleichtert werden, aber man kann nicht verallgemeinernd sagen, dass eine bestimmte Art des Atmens hilft Asanas gelöster und entspannter auszuführen.
Der Hauptzweck der Asanas ist, den Körper flexibel und geschmeidig zu machen, um mit Hilfe eines optimalen Muskeltonus zur Ausgeglichenheit von Körper und Geist beizutragen.
In praktischer Hinsicht wird das Konzept des statischen passiven Dehnens und der statischen, haltenden Muskelarbeit gegen die Belastungen der Schwerkraft betont.
Hierbei wirkt die Schwerkraft in einer bestimmten Haltung auf den Körper ein und führt einerseits zu einer Haltearbeit bestimmter Muskeln, andererseits zu einer Dehnung. Dieses Prinzip kennt man auch als „Stretching“. Nach den Übungen wird entspannt.
Beide Methoden sind psychaktiv und bewirken eine emotionale Harmonisierung.
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